Die Kunst des Schenkens in Japan

In Japan spiegelt die Redewendung "Die Verpackung ist die Hälfte des Geschenks" eine echte Philosophie wider. Dort ist die Verpackung niemals nur eine Hülle, sondern ein wesentliches Element, das den Respekt und die Absicht des Schenkenden bezeugt.

Furoshiki ist zum Beispiel eine traditionelle Technik, bei der ein einfaches Stoffquadrat gefaltet und verknotet wird, um eine wiederverwendbare, ästhetische und umweltfreundliche Verpackung zu schaffen. Beim Tsutsumi hingegen wird Washi-Papier, das oft mit zarten Mustern verziert ist, verwendet, um Gegenstände sorgfältig zu umwickeln.

Die Verpackung trägt auch eine symbolische Bedeutung. Die Farben werden nicht zufällig gewählt: Weiß wird für Feiern verwendet, während Schwarz für Beerdigungen reserviert ist. Dekorative Kordeln wie Mizuhiki werden oft zum Verschließen der Pakete verwendet und stellen Wünsche für Wohlstand oder ein langes Leben dar.

Diese Gesten sind nicht nur ästhetisch, sondern auch tief in der japanischen Kultur verwurzelt. Ein Geschenk zu überreichen ist nicht nur ein materieller Akt, sondern ein Ritual, das von Feingefühl und Bedeutung geprägt ist und bei dem jedes Detail, bis hin zur Verpackung, von Bedeutung ist.
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